Vergnacco
Die heutige Kirche wurde zwischen 1800 und 1852 erbaut, in diesen Jahren wurden auch die fünf Stufen des Eingangs sowie der große Vorplatz angelegt.
Die neoklassizistische Fassade ist durch dorische Säulen in drei Bereiche gegliedert, die durch ein Tympanon mit Okulus und einem Kreuz an der Spitze verbunden sind.
Über dem zentralen Portal aus profiliertem Stein mit Architrav befindet sich das Wappen des Erzbischofs aus Metall.
An die linke Seite der Kirche schließt sich der quadratische Glockenturm an, dessen Schaft mit Schießscharten, Gesimsen und Zifferblättern verziert ist. Die Glockenstube hat rundbogige Öffnungen und wird von einer quadratischen Laterne mit ebenfalls rundbogigen Öffnungen gekrönt. Die geschwungene, vierseitige Dachkonstruktion trägt ein Metallkreuz mit Fahne auf übereinanderliegenden Ellipsen.
Eine erste Kapelle, die 1360 im Totenbuch von Qualso erwähnt wird, wurde 1463 anlässlich der Trennung der Pfarrei Tricesimo von der Kollegiatskirche von Udine zur Sakramentskirche.
Im Jahr 1504 wurde die Kirche erweitert, wie das auf dem Architrav der Sakristeitür eingemeißelte Datum bezeugt, und mit Kunstwerken berühmter Künstler bereichert. Einer von ihnen war Bernardino da Bissone, der zwischen 1498 und 1505 an der Fassade des Doms von Tricesimo arbeitete und eine Werkstatt in Vergnacco gehabt haben soll. Er schenkte der Kirche ein Portal, das 1889 an einen Antiquitätenhändler verkauft wurde.
Der einschiffige Innenraum besteht aus einem rechteckigen Chor, der über das Gebäude hinausragt, und zwei Seitenkapellen.
Die Nische mit dem Taufbecken aus rosa Marmor von 1587 befindet sich an der Südwand neben dem Eingang.
Der Fußboden besteht aus mehrfarbigen Marmorplatten, die geometrische Muster und Bänder bilden.
Im oberen Bereich verläuft ein profiliertes Gesims, das sich auch im Chor fortsetzt und auf Säulen im Kompositstil ruht.
Vier rechteckige Fenster über dem Gesims erhellen das Kirchenschiff.
Der Chor hat eine rechteckige Grundfläche mit abgeschrägten Ecken und ist mit einem verzierten Kreuzgewölbe versehen. Er ist über drei Stufen zugänglich und wird von zwei rechteckigen Fenstern erhellt. Die ursprünglichen Balustraden wurden entfernt und durch zwei neuere aus Holz ersetzt.
An der linken Seite des Chors führt eine Tür zu den Räumen der Sakristei. Die beiden Seitenkapellen befinden sich seitlich des Chors.
In der Mitte des Kirchenschiffs befinden sich zwei gegenüberliegende Zugangstüren. Über dem Eingang an der Rückwand befindet sich die hölzerne Empore mit der Orgel.
Weitere Restaurierungsarbeiten dauerten bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts an, als die Kirche 1906 zur Pfarrkirche erhoben wurde.