Ohne Titel


1998 
1. Internationales Bildhauersymposium auf Steinen aus Friaul-Julisch Venetien 

Piasentin-Stein

Itinerari nel Rojale

Arian Kalari

Man muss schon genau hinsehen, um die Sirenen von Arian in diesem imposanten Findling aus Piasentin-Stein zu entdecken. Sie tauchen zwischen den Wellen auf, erscheinen erst, wenn man das Werk genau betrachtet. Auch der Künstler selbst hat den formlosen Steinblock tagelang beobachtet, um seine künstlerische Inspiration zu finden. Er suchte die Körper, die wir nun an der Oberfläche auftauchen sehen, und mit wenigen, meisterhaften Schnitten brachte er die sinnlichen Formen dieser Sirenen ans Licht. Das Werk trägt keinen Titel, weil der Künstler einen aufmerksamen, neugierigen Betrachter wünscht – jemanden, der selbst interpretiert, was er sieht, und seiner eigenen Sensibilität und Kreativität freien Lauf lässt. Die Skulptur bewegt sich an der Grenze zum „Unvollendeten“ im Sinne Michelangelos: Die Formen scheinen aus dem Steinblock zu erwachsen, aber nicht vollständig – eine Erinnerung daran, dass Bildhauerei ein Akt des Entfernens ist, eine Definition dessen, was bereits in der Materie steckt. Man muss nur zuhören.

Ohne Titel

Vor einem mächtigen, unregelmäßig geformten Steinblock stehend, der einem großen Flusskiesel ähnelt, hatte Kalari den Mut, sein Motiv direkt vor Ort zu entwerfen. 

Er erfand einen Tanz von Wasser-Nymphen, die mit ihren Formen aus der Oberfläche des Steins auftauchen – mehr angedeutet als klar definiert durch den Fluss der Wellen. 

Es war nicht einfach, die Falle des rein dekorativen Effekts zu umgehen, doch Kalari hat sich mit Geschick darin bewegt und ein überzeugendes Ergebnis erzielt. 

Künstlerausschuss: Dora Bassi, Giancarlo Pauletto, Marco Marra, Ugo Carà.

Arian Kalari – Albanien

Arian Kalari schloss sein Studium der monumentalen Bildhauerei an der Akademie der Schönen Künste in Tirana (Albanien) ab. 

Aus ideologischen Gründen musste er sein Heimatland verlassen und kam 1990 nach Italien, wo er mit seinen Werken große Anerkennung bei Publikum und Kritik erlangte. 

Viele seiner öffentlichen Monumente befinden sich in Orten am Iseosee und in Gardone, während sich verschiedene seiner Werke in privaten Sammlungen in Europa und den Vereinigten Staaten befinden.