Obelisk


2004 
7. Internationales Symposium für Bildhauerei auf Steinen aus Friaul-Julisch Venetien 

Piasentin-Stein

Itinerari nel Rojale

Obelisk

Der Mensch ist der Protagonist in der poetischen Forschung von Edi Carrer. Seit langem beschäftigt sich der Künstler mit dem menschlichen Leiden, der Gleichgültigkeit und der unheilbaren Überlegenheit, die der Mensch gegenüber dem Leben und dem Anderen hat. Sein Werk soll daher das „elende Dasein der menschlichen Spezies“ hervorheben, wie er es nennt. 

Aus diesem Zustand resultiert der Einsatz und die Wahl der schwarzen Farbe. Das Schwarz des Marmors in seinen Skulpturen oder das Schwarz der Tusche in seinen Zeichnungen ist das Schwarz der „nigredo“, der Dunkelheit und der inneren Nacht, wie sie von Jung beschrieben wurde, um den Umgang des Individuums mit dem dunklen Teil von sich selbst zu bezeichnen. Schwarz ist jedoch auch die Farbe des Geheimnisses und der Eleganz, die in den fertigen Formen zum Vorschein kommt. 

In dem Werk „Obelisk“, das Edi Carrer beim 7. Symposium für Bildhauerei auf Steinen aus Friaul-Julisch Venetien geschaffen hat, finden sich viele Elemente seines Denkens wieder. Glatte, symmetrische und ausgewogene Formen treten hervor, die jedoch ihre Funktion verloren zu haben scheinen und nun als Totems ohne Bedeutung und Kraft dastehen.

Edi Carrer - Italien (Friaul-Julisch Venetien)

Edi Carrer, geboren 1974 in Pordenone, lebt und arbeitet in Pietrasanta (LU). Bildhauer, Maler, Grafiker, begann er schon früh, sich als Autodidakt mit der Malerei zu beschäftigen. 1996 nahm er an seinen ersten Gruppenausstellungen für Malerei und Gravur teil, während er weiter nach einer neuen Ausdrucksform suchte. 1998 widmete er sich auch der dritten Dimension und wählte anfangs Holz, bevor er endgültig zum Marmor überging. 

Ab 1999 nahm er an verschiedenen internationalen Symposien für Bildhauerei teil und stellte in zahlreichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst sowohl in Italien als auch im Ausland aus. 2001 war er an einem Kunstprojekt in Mexiko-Stadt beteiligt, während er 2012 gehörte zu den ausgewählten Künstlern für die Ausstellung „Sculpture by the Sea“ in Australien gehörte. Er wurde eingeladen, verschiedene monumentale Werke in Italien und im Ausland zu schaffen, wie zum Beispiel die Skulpturen im Rektorat der Universität Udine und im Fürstentum Liechtenstein. Seine Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.